Die maschinelle Übersetzung übersetzt nicht mehr nur Wort für Wort! Sie kriegt richtige Sätze hin!
Ja, das stimmt. Zumindest meistens.
„Wort für Wort“ ist aber so eine Sache. Denn meistens ist der Spruch selbst nicht wortwörtlich zu verstehen, als würde man also jedes einzelne Wort für sich übersetzen, eins nach dem anderen.
Nein: In der Regel meint der Laie (Profis reden gar nicht erst von einer „Wort-für-Wort-Übersetzung“) damit, dass man nicht versucht hat, auch den Sinn eines Textes oder einer Aussage zu erfassen.
Und das ist das, was eine maschinelle Übersetzung immer noch nicht tut. Denn sie versteht nichts. Gar nichts.
Wie schafft sie es denn, etwas zu liefern, was einen Sinn ergibt?
Indem sie sich Muster abkuckt von ähnlichen Sätzen, die von Profis schon übersetzt wurden.
Was die Regeln der Sprache betrifft ist das so viel anders nicht als das, was Menschen machen. Schließlich lernen Menschen in nur wenigen Jahren, die eigene Muttersprache weitgehend fehlerfrei zu sprechen, schon bevor sie sich mit deren Grammatik beschäftigen (wenn sie das überhaupt tun). Auch ohne die Regeln zu kennen, erkennen sie Muster und bilden so neue Sätze. Dies tun auch Chatbots wie ChatGPT und schaffen es so, ganze Texte ohne grammatikalische Fehler zu schreiben.
Sprache hat jedoch eine weitere Komponente: die Semantische, oder salopp gesagt das Verstehen. Diese Komponente wird von der maschinellen Übersetzung außen vor gelassen. Wenn die Bedeutung in einer maschinellen Übersetzung doch richtig getroffen ist, dann nur, weil ein Profi-Übersetzer sie richtig getroffen hat in einer Übersetzung, die das maschinelle Übersetzungssystem erfasst hat. Die Bedeutung versteht das MÜ-System selbst aber nicht.
Sie hat nur die Wörter übersetzt.